Die Glosse
Die Glosse ist eine von der Sprache her sehr anspruchsvolle journalistische Darstellungsform. Sie beschreibt witzig oder „bissig“ ein bestimmtes Thema. Die Glosse gibt es zu ernsten Themen, aber auch zu lustigen Ereignissen, zu „großen“ weltpolitischen Themen genauso wie zu „kleinen“ lokalen Geschehen oder auch zu persönlichen Erlebnissen. Hauptsache ist, dass Glossen witzig, oft satirisch oder sogar ein wenig spöttisch geschrieben sind und Dich als Leserin oder Leser ansprechen.
Die Darstellungsform „Glosse“ ist im Prinzip den Aussagen von „Comedians“ und Kabarettisten sehr ähnlich.
Schreibt ein Redakteur eine Glosse, so steckt zwar immer ein wirklich existierendes Thema oder Erlebnis der Glosse zugrunde, aber gerade weil die Glosse eine nicht ganz ernst gemeinte Art der Themenaufarbeitung ist, darf der Redakteur dabei auch ein bisschen in seinen Ausführungen übertreiben. So kann er beispielsweise einmal ganz ungewöhnliche Folgen eines Erlebnisses herbeifabulieren oder Tatsachen überspitzt darstellen. Diese Übertreibungen und Überspitzungen sind allerdings keine Lügen – vielmehr gelten sie schöpferische Freiheit (bei Kabarettisten wird hierbei oft von künstlerischer Freiheit gesprochen) und machen den Charakter der Glosse aus.
In den Grafschafter Nachrichten erscheinen Glossen täglich als „Guten Morgen!“ auf der ersten Lokalseite. In abwechselnder Reihenfolge möchten die Redakteurinnen und Redakteure der Grafschafter Nachrichten Dir mit diesem „Guten Morgen!“ zu einem unterhaltsamen Start in den Tag verhelfen.