Das Interview
Foto: Geoffroyn Van Der Hasselt (AFP)
Wenn Journalisten jemanden zu einem Thema befragen, so heißt diese Befragungstechnik im Regelfall „Interview“. Das Interview findet in den meisten Medien, sowohl Print als auch Online Anwendung. Als journalistische Darstellungsform findest Du in der Tageszeitung das Interview oft als „Wortlaut-Interview“. Das Wortlaut-Interview ist die direkte Form der Meinungswiedergabe eines Befragten (Künstlers, Politikers, Sportlers) zu Fragen, die von den Journalisten vorbereitet wurden. Spontane Kurz-Interviews, wie beispielsweise im Fernsehen, Radio oder auch in Social-Media-Posts, kommen in der Zeitung weniger vor. Solche spontanen Kurzaussagen werden in der Zeitung oft in andere Darstellungsformen, zum Beispiel in der Nachricht und der Reportage eingebaut. Bei Wortlaut-Interviews in der Tageszeitung werden Fragen und Antworten abgedruckt, die beim Interview meist mit einem Aufnahmegerät, zum Beispiel Handy, mitgeschnitten, oder aber auch vom Redakteur während des Gesprächs mitgeschrieben wurden. Das Gegenstück zum „Wortlaut-Interview“ ist das „geschriebene Interview“. Hier wird das Gespräch in eine Nacherzählung gefasst. Um sich abzusichern, ob sie alle Antworten ihres Gesprächspartners inhaltlich richtig im erstellten Interview erfasst haben, lassen viele Redakteure die Interviews vor dem Erscheinen in der Zeitung von ihren Gesprächspartnern noch einmal gegenlesen. Diesen Vorgang nennt man Autorisieren. Natürlich gibt es keine Pflicht, dies zu tun, aber insbesondere bei „Wortlaut-Interviews“ gibt das Autorisieren-lassen dem Redakteur eine gewisse Sicherheit, kann sich der Interviewpartner schließlich hinterher nicht mehr über seine Antworten beschweren, wenn er sie vor dem Erscheinen noch einmal lesen konnte. Wird nach einem Interview kein „Wortlaut-Interview“ veröffentlicht, sondern nur einige Aussagen, bekommt der Interview-Partner dann oft nur diese Aussagen, nicht aber den gesamten Artikel vor der Drucklegung zu lesen.